Die erste schriftliche Erwähnung des Möhlenhofes lässt sich in einer Lehnsurkunde des Grafen von Hoya aus dem Jahr 1302 finden. Im Jahr 1340 wurde die namensgebende Mühle am Nesebach gebaut. Es kam zu einer Teilung des Hofes zwischen Brüdern um 1500, durch welche zwei Vollmeierhöfe entstanden. Die Mühle wurde abgebaut und für die Errichtung der Hofstelle Möhlenhof Nr. 2 verwendet.

Im Jahr 1840 konnte sich der Hof von allen 26 Steuern und weiteren Lasten mit dem 25- fachen der jährlichen Abgaben freikaufen. Bis dahin lag das Obereigentum des Möhlenhofes bei dem jeweiligen Landesherrn. Dies war ein großer und wichtiger Schritt. Die Familie konnte ab diesem Zeitpunkt selbständige wirtschaftliche Entscheidungen treffen und somit den Betrieb im Bereich der Möglichkeiten nach eigenen Vorstellungen weiterentwickeln.  Im Jahr 1860 wurde der Hofplatz aus dem Wiesengrund an seinen jetzigen Standort am Geestrand versetzt. Es folgte ein Neubau des Niedersachsenhauses, welches im Jahr 1862 fertiggestellt wurde. Im Schriftbalken des Nordgiebels steht:

Wenn Menschenhilfe dir gebricht, so hoff auf Gott und zweifle nicht. Wenn keiner hilft, so hilft doch er, für Ihn ist keine Last zu schwer. Vergnügt in seinem Stand mit arbeitsamer Hand für Frau und Kinder leben, was kann es schönres geben?

Insbesondere der letzte Abschnitt bekräftigt die Wichtigkeit der im Jahre 1840 erlangten Unabhängigkeit. Von diesem Zeitpunkt an wurde für die Familie und nicht für einen Landesherrn gearbeitet.

Während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Möhlenhof noch, wie es damals üblich war, breit aufgestellt. Neben einigen Milchkühen gab es auch die Bullenmast, Sauen- und Mastschweinehaltung sowie den Ackerbau. 1960 erbaute Heinrich Möhlenhof einen Kuhstall für 20 Kühe und bald darauf wurde die Sauenhaltung aufgegeben. 20 Jahre später wurde der Kuhstall erweitert und es entstand ein Boxenlaufstall für 40 Kühe. Ebenfalls wurde in eine neue Melktechnik investiert. Die Erbauung des Kuhstalls in seiner jetzigen Form fand 2003 statt. Der bereits vorhandene Stall wurde umgebaut und um einen großzügigen, hellen und offenen Stallbereich mit Liegeboxen und Wellnessbürste erweitert. Mit einem neuen Melkstand konnten von dem Zeitpunkt an 65 Milchkühe auf dem Möhlenhof gehalten werden.  

Heute werden noch immer 70 Milchkühe und ihre Nachzucht auf dem Möhlenhof gehalten. Zudem gehören Mastschweine, zwei Ponys, zwei Katzen und der Hofhund Cora zur Tierfamilie. Neben dem Acker- und Futterbau gehören auch einige Waldflächen zum Möhlenhof. Cord Möhlenhof leitet die Geschicke des Betriebes, zusammen mit seiner Nachfolgerin Viktoria, einem Angestellten, einem Auszubildenden und mehreren Aushilfskräften.